#MdW (78): Aggressionsprobleme

Videospielverfilmungen sind so eine Sache. Die meisten, die ich kenne, waren eher enttäuschend, wenn nicht gar katastrophal. Man denke an zurecht in Vergessenheit geratene Filme wie Wing Commander (2008), Silent Hill (2006) oder – stellvertretend für alle Filme von Uwe BollFar Cry (2008). Wenn das zugrunde liegende Computerspiel dann nicht mal eine richtig tiefergehende Handlung hat, wird die Sache richtig interessant.

Angry Birds

2009 erschien der erste Teile einer Reihe von Artillerie-Computerspielen mit dem Namen Angry Birds – wir erinnern uns. Die Spiele des finnischen Entwicklerstudios Rovio Entertainment erschienen für zahlreiche Betriebssysteme und Geräteplattformen.

Spielprinzip (Quelle: researchgate.net)

Das Spielprinzip ist denkbar einfach. Der Spieler übernimmt die Kontrolle über eine Reihe von Vögeln, die ihre von Schweinen entwendeten Eier zurückholen wollen. In jedem Level gilt es, mithilfe einer Schleuder die Vögel auf Holz-, Stein- und Eisbautenverstecke der Schweine zu schießen. Für jedes zerstörte Objekt werden Punkte vergeben. Primäres Ziel eines jeden Levels ist es, alle Schweine zu vernichten. Im Spielverlauf werden neue Vögel mit individuellen Eigenschaften freigeschaltet. Art, Anzahl und Reihenfolge der Vögel ist für jedes Level vorbestimmt. Jedes Level ist beliebig oft wiederholbar.

Und daraus wurde tatsächlich ein Film gemacht? Oh ja! 2016 erschien Angry Birds – Der Film. Die Drehbuchautoren müssen selbst eingesehen haben, dass es einer dezenten Ausschmückung der Handlung bedurfte um aus dieser Computerspielreihe einen 97-minütigen Film zu machen. So wurde kurzum eine komplett neue Hintergrundgeschichte erfunden – und ganz nebenbei bekamen die Tiere Gliedmaßen. Zur Handlung: Eine Gemeinschaft bunter Vögel lebt mitten im Ozean auf einer idyllischen Insel. Auch wenn sie nicht fliegen können, genießen sie ihr Leben hier in vollen Zügen.

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Die Vögel Red, Bombe und der Rennvogel Chuck müssen aufgrund verschiedener Vergehen an einem Anti-Aggressionskurs teilnehmen. Eines Tages legt ein Schiff mit einer Gruppe von grünen Schweinen an der Insel an. Diese werden von den Vögeln herzlich willkommen geheißen. Nur Red traut den Fremden nicht so richtig über den Weg. Er soll recht behalten, denn bald schon zeigen die Schweine, dass sie es in Wahrheit nur auf die wertvollen Eier der Vögel abgesehen haben. Nachdem die Schweine alle Eier der Vögel gestohlen haben, begeben sie sich in ihr Fort und versammeln sich zu einem Festessen. Um diesen Plan zu vereiteln, lässt sich die von Red angeführte Bürgerwehr einige Gegenmaßnahmen einfallen. Endlich kann Red seine Wut in den Dienst der Gemeinschaft stellen.

Kommerziell schien der Film trotz durchwachsener Kritiken nicht völlig erfolglos gewesen zu sein. Zumindest erschien 2019 die Fortsetzung Angry Birds 2.

Nur sechs Sets

LEGO sah offensichtlich ein gewisses Potential im ersten Kinofilm. Zumindest veröffentlichte LEGO zum Filmstart sechs passende Sets. Das größte Set in der Reihe war King Pig’s Castle (75826) mit 859 Teilen und fünf Minifiguren. Die UVP lag bei 89,99 Euro. Die Tatsache, dass man dieses Set auch heute noch originalverpackt zu diesem Preis bekommen kann, zeigt, dass die Serie nicht so besonders erfolgreich war. Die Minifiguren finde ich aufgrund ihrer ungewöhnlichen Formen trotzdem interessant. Insbesondere den Mighty Eagle finde ich super! Mit einem Durchschnittspreis von 11 Euro bei BrickLink ist dies auch die teuerste Minifigur in diesem Set.

King Pig’s Castle (75826) von 2016 (Quelle: brickset.com)

Im Mittelpunkt soll heute aber eine andere Minifigur stehen – und zwar der Protagonist Red. Die Minifigur, die wir uns genauer anschauen wollen, stammt aber nicht aus dem oben genannten Set, sondern aus dem Set Piggy Pirate Ship (75825). Eine Burg und ein Piratenschiff in einer Serie! Und trotzdem blieb der Erfolg aus.

Piggy Pirate Ship (75825) von 2016 (Quelle: brickset.com)

Insgesamt gibt es fünf verschiedene Varianten von Red, die sich aber nur hinsichtlich des Gesichtsausdrucks unterscheiden. Die Minifiguren bestehen stets aus drei Teilen: Zum einen ein roter Torso mit schwarzen Augenbrauen, einem gelben Schnabel, einer Bauchbedruckung, gelben Füßen und schwarzen Schwanzfedern und zum anderen zwei rote Arme mit angedeuteten Federn. Die Minifigur liegt bei BrickLink neu bei etwa 2 Euro und ist damit äußerst günstig.

Ich mag die Minifigur irgendwie, auch wenn ich das Spiel seit vielen Jahren nicht mehr gespielt habe und die Filmreihe nicht überzeugend finde. Wie siehst du das? Hast du Angry Birds gespielt? Ich freue mich über deinen Kommentar!

One thought on “#MdW (78): Aggressionsprobleme

  • 31. Dezember 2021 um 0:45
    Permalink

    Und wir haben sie ALLE! Red, Bombe, Chuck, mächtiger Adler… Mein Lütter war vor Mario auf dem Angry Birds Trip… 😉

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