Am Anfang war die Konsole… der GameCube als Einstieg in Investments!

Zugegeben, bisher haben sich die Blogbeiträge zum Thema Videospiel-Investment eher mit simplen Kaufempfehlungen oder dröger Theorie beschäftigt – das ändert sich jetzt! Denn wir besprechen die ersten richtigen Schritte, die ihr als anstrebender Videospiel-Investor unternehmen könnt! (LESEZEIT: 7 Minuten)

Immer mit der Zeit gehen?

Es ist völlig in Ordnung, wenn ihr einfach ab jetzt alle interessanten Neuveröffentlichungen, etwa Super Smash Bros., im kommenden Jahr Resident Evil 2 oder auch nischige Sammlereditionen zulegt, wenn ihr bei den Rahmenbedinungen ein gutes Gefühl habt. Aber würde es nicht auch Spaß machen sich auf einen Bereich zu konzentrieren und darin erstmal alle wichtigen Kniffe zu lernen? Dieser Weg ist besonders interessant, wenn ihr euch nicht nur für das nackte Investment, sondern auch für die technischen Entwicklungen und das Medium Videospiel selbst interessiert. In meinen Augen macht es Sinn, sich zunächst auf eine Konsole festzulegen und dort das Bauchgefühl für An- und Verkauf zu trainieren. Sie sollte relativ kompatibel zum Massenmarkt sein und damit eine durchaus breite Käuferschicht haben. Trotzdem sollen die dazugehörigen Spiele nicht in endloser Auflage produziert worden sein, um überhaupt ein Feld begehrter Titel zu haben. Achja, wenn sie noch einigermaßen aktuell wäre, damit man Konsole und Spiele selbst anzocken kann. Und wenn die Anschaffungskosten jetzt noch günstig wären…

Der Nintendo GameCube als kultige Konsolen-Kiste

Nun, danken wir den unglücklichen Entscheidungen Nintendos, denn diese haben unseren perfekten Einstieg in das Investieren in Videospiele möglich gemacht – den Nintendo GameCube.

Nintendo GameCube mit Controller in der eher unbeliebten Hauptfarbe… (Quelle: wikipedia.com)

Die Zeiten für Ninteno waren schwer im Jahre 2001. Sony hatte mit der ersten PlayStation einen Volltreffer gelandet. Nintendo musste seine Dominanz bei Spieleentwicklern und Konsumenten mit dem Nintendo 64 deutlich aus der Hand geben. Sonys Marketing-Strategie die Erst-Konsole als hippes Entertainment-Center für Jugendliche zu etablieren, ging voll auf. Nintendos 64bit-Konsole haftete ab Mitte der Neunziger das Image von Kinderspielzeug an. Als Sony dann im Jahre 2000 die PlayStation 2 vor Nintendos neuer Hardware – dem 2001/2002 erschienen GameCube – auf den Markt brachte, fand sich Nintendo in einer immer brenzligeren Lage wieder. Wenngleich der GameCube technisch potenter als sein Sony-Gegenstück war, hatten diese ihre PlayStation 2 mit einem DVD-Player ausgestattet. Dies zog erwachsene Entertainment-Konsumenten noch mehr an. Exklusiv-Deals mit Rockstar für die schier unaufhaltbar populären GTA-Teile und starke Eigenentwicklungen sorgten dafür, dass Nintendo auf ewig in den Kinderzimmern zu verschwinden schien.

Der Spielewürfel als launiger Einstieg für Investoren

Auch wenn die quadratische Game-Kiste von Nintendo für lange Zeit eher wenige Einheiten verkaufen konnte und auch in der Videospiel-Gemeinde mittelfristig an Bedeutung verlor, sorgte nicht zuletzt Nintendo selbst für einen Strom qualitativ enorm hochwertiger und beliebter Titel. Egal ob The Legend of Zelda: Wind Waker (zur Zeit der Veröffentlichung aufgrund seines Grafikstils ebenfalls stark kritisiert), Mario Kart: Double Dash!!, Tales of Symphonia, Metal Gear Solid: The Twin Snakes oder das fulminante Resident Evil 4. Die Bibliothek des Würfels ist gespickt mit auch heute noch extrem guten Titeln. Und genau dieser Umstand – bescheidene Verkaufszahlen aber hochwertige Titel – ist es, der den Nintendo GameCube in meinen Augen zum optimalen Einstieg in die Welt des Videospiel-Investments macht.

Wie also anfangen?

Einziges Problem: neu sind die Titel meist nur noch für Unsummen zu bekommen und selbst gebraucht sind die beliebten Titel oft im tieferen zweistelligen Bereich. Wie lohnt sich hier also ein Investment? Aus drei Gründen!

  1. Ihr könnt die Titel von Freunden/Bekannten, auf Flohmärkten oder bei eBay Kleinanzeigen sowie Gebrauchtwaren-Plattformen wie reBuy und Co. günstig erwerben und – nachdem ihr sie etwas aufgehübscht habt, etwa durch neue Hüllen oder einer Generalüberholung – sie mit Profit verkaufen
  2. Ihr habt Spaß am Spielen der Titel – besonders wenn ihr die Spiele gebraucht erwerbt, spricht nichts dagegen selbst Hand anzulegen. Solange nichts verschlissen wird, schadet es nicht sich weiterzubilden. Obendrein gibt es einige der besten Videospiel-Erfahrungen aller Zeiten!
  3. Da besonders GameCube-Titel nur spärlich neu aufgelegt werden und technisch zuletzt nur auf der Wii abspielbar waren, wird sich der Preis stabil halten bis leicht steigen. Besonders verschweisste Spiele sehe ich hier als besonders begehrenswert.
Die interessantesten Videospiele

Haltet dabei am besten nach folgenden Titeln Ausschau. Zustand der Hülle/der Disc, Komplettierung (Anleitung, Werbung, Sterne-Code-Zettel) und, ob es sich dabei um eine Player’s Choice Edition handelt, erkennbar an der silbernen Hülle/Cover, sind entscheidend.

  1. Paper Mario: Die Legende vom Äonentor (rund 100€)
  2. Fire Emblem: Path of Radiance (rund 90€)
  3. Metal Gear Solid: The Twin Snakes (rund 70€)
  4. Zelda Collector’s Edition (rund 50€)
  5. Baten Kaitos (rund 30€)
  6. Super Smash Bros. Melee (rund 40€)

Die aufgeführten Spiele werden auf absehbare Zeit ihr Preisniveau halten, da die Spiele momentan weder auf aktuellen Konsolen digital, noch in einem Remaster o.Ä. zu bekommen sind.

Also: beschäftigt euch mit dem Spielewürfel, besorgt euch beim Flohmarkt-Bummeln oder über eBay Kleinanzeigen eine Konsole samt Titeln und bekommt ein Gefühl für das Stück. Nehmt auch mal ruhig einiger ungefragte Spiele mit, deren Hülle in sehr gutem Zustand ist, so könnt ihr die Schätze im besten Zustand halten. Denkt immer daran – Videospiel-Investments sollen Spaß machen!