Das Leben findet einen Weg: Review zum LEGO® 76956 Ausbruch des T. Rex

Das Knirschen von Schuhen auf Teppichboden, der von Popcorn übersät ist. Der Duft von heißer Nacho-Käse-Sauce. Die kühle Luft der Klimaanlage. Ein dunkler Saal – spärlich beleuchtet – jedoch an den Seiten erstrahlt von Notausgang-Schildern. Gemurmel, Geknister, Schatten vor einer Leinwand. 
All das wird zur Nebensache – und alle Geräusche erstarren – sogar das Licht scheint aus dem Raum zu weichen – als die Wassergläser in dem Jeep anfangen kleine Wellen zu schlagen und das Dröhnen des Subwoofers die Schritte des Tyrannosaurus Rex ankündigen. 

Bamm. 
BAMM. 

Ein ohrenbetäubender, greller Schrei von einer in der Nacht ausgerufenen Riesenechse. Sichtlich verwirrt und dennoch interessiert nähert es sich den Autos und die folgenden Szenen sind mittels CGI-Effekten und Animatronik perfekt in Szene gesetzt. Trotz das im Jahre 1993 die digitalen Filmeffekte noch in den Kinderschuhen steckten hat ILM (Industrial Light and Magic, bekannt durch Star Wars) mit Jurassic Park Dinosaurier zum Leben erweckt, wie wir es auf der großen Leinwand zuvor noch nie erlebt haben. 

Dr. Allen Grant und Ian Malcom sind mit den Enkeln des Park-Erbauers aufgrund einer mit Absicht beigeführten Panne mit dem Stromnetz in dieser gefährlichen Situation.  Ein Auto wird umgeworfen, die Kinder können sich noch daraus retten, weil Ian Malcom mit einer Signalfackel die Aufmerksamkeit des Tiers auf sich lenkt. 

Genau jene Szene hat uns LEGO® nun im Rahmen eines 18+ Sets serviert. Der Tyrannosaurus, ausgebrochen aus seinem Elektrozaungefängnis, in voller Pracht auf seiner Eroberung in Form eines Geländewagens. Die erschrockenen, mit Wasser und Matsch gezeichneten Figuren bei dem Versuch der aus DNA gezüchteter Teufelsechse zu entkommen mit dem zerstörten Gehege im Hintergrund. 

Gänsehaut als LEGO®-Set. 
Die 76956 ist exklusiv bei LEGO in den Stores und im LEGO Onlineshop verfügbar: Zum Set 76956 im LEGO Onlineshop >>

Auf großen (Fuß)Spuren 

Schon immer haben mich Dinosaurier fasziniert. Egal ob Trias, Jura oder Kreidezeit. Oder auch davor. So lange es Fossilien dazu gibt, weckte es mein Interesse. 
Und ich denke, so ziemlich viele Kids stehen heute noch – wie ich damals – total auf Dinosaurier. 

Im Kino gibt es nach wie vor Filme mit und über Dinosauriern. Egal ob es sich dabei um den Nachfolger des im Diorama abgebildeten Jurassic World handelt oder ob es um Animationsfilme geht: Nach wie vor sind die Kaltblüter (von denen man bis heute nicht weiß ob sie Schuppen oder Gefieder hatten) Thema in der Popkultur – und faszinieren Alt wie Jung weiterhin. 
 
Zielgruppe dieses Sets ist jedoch nicht der achtjährige Max der gerade „Arlo & Spot“ oder „In einem Land vor unserer Zeit (in beiden Fällen Animationsfilm für Kinder, Hauptprotagonisten sind Dinosaurier)  gesehen hat – sondern der Jurassic Park Fan, der den Film damals im Kino sah: der Kinogänger der heute nun Mitte dreißig ist oder Anfang fünfzig steht klar im Fokus. 

Ein Set, das nur einmal bespielt wird. Direkt nach dem Aufbau. Denn da muss man die einzelnen Elemente so arrangieren und positionieren, wie es einem am besten passt. Dino. Autos, Figuren. 
Heutzutage kursiert oft der Begriff des „Display-Sets“ was auf dieses zutreffender nicht sein könnte. Ein Diorama mit vielen kleinen Komponenten die sehr staubanfällig sind und sich als natürliches Habitat – sofern sie sprechen könnten – eine durchsichtige Kunststoffvitrine aussuchen würden. 

Über neun Bauschritte hinweg baut man das Auto (welches mit interessanten Details aufwartet), den Dino (welcher eine Maniküre vertragen könnte), die Diorama-Grundplatte (die größer ist als man erwartet!) und zu guter Letzt den Zaun und die Flora des zerstörten Geheges. 

Um dies nicht in einem trockenen Bericht mühsam zu erklären wie was geschaffen wird nehme ich euch mit in eine längst vergangene Reise und extrahiere ein bisschen Foto-DNA aus meinem Handy und lasse euch Schritt für Schritt zuschauen wie das Modell entstand. 

Archäologen stehen auf Fakten. Und Dinos auf Dioramen. 

Mit seinen 1212 Teilen kommt das Set nach heutigen Maßstäben schon preislich moderat daher: Nur 99,99 Euro ruft LEGO® für das Set auf, welches exklusiv bei LEGO® in den Stores und im Onlineshop verfügbar ist. 

Vorweg sei noch gesagt: Tyrannosaurus Rex kürzt man üblicherweise korrekt mit “T-Rex” ab- Warum LEGO® im Set das Tier als “T. Rex” betitelt ist mir unklar – daher bitte ich um Nachsicht wenn ich es setgetreu wiedergebe. 

Insgesamt bekommt man vier Minifiguren (welche alle exklusiv sind aufgrund der Torso-Prints), eineinhalb Autos sowie einen T. Rex. Alle sind auf einem Diorama präsentiert, welches eine stattliche Größe von maximal 58,5 cm in der Breite und 16cm in der Höhe hat. Für ein Regalstellplatz werden rund 14cm Tiefe benötigt. 
Der Dino bringt es auf 33 cm Länge und hat bewegliche Schwanz- und Bein-Elemente um ihn entweder stehend neben dem Auto – oder mit einem Fuß triumphierend auf einem Auto – zu positionieren. 

Man beachte die putzigen Arme, Gelenke in Dunkelgrau und Schuhgröße 145.


Hierbei reicht der Druck der Gelenke aus, dass alles sitzt wie es soll – auch wenn es optisch kein highlight ist: manche Gelenkaufnahmen sind in Tan, andere in Dunkelgrau. Das trübt das Bild der Echse. Leider tun dies auch die Füße. Groß, klumpig und nicht schön. 
Das müssen sie wohl aber sein, da sie sonst nicht genügend Auftrittsfläche hätte um den Dino gescheit und stabil zu drapieren. Es ginge bestimmt auch weniger klobig und filigraner. Großes Manko am Dino: Die Augen werden geklebt. Und das sind ca. 1×1 große Aufkleber. Das muss doch nicht sein. Hier hätte ich mir Prints am Meisten gewünscht!

Die Augen sind Sticker und fummelig anzubringen – das hätten Prints sein müssen!


 
Durch den Matsch kommt man nur gut mit einem Geländewagen. Dieser misst 16cm von Stoßstange zu Stoßstange und ist 6,5cm breit. Auch hier sind Details en Masse vorhanden!  
Der vier Reifen des noch heilen Allraders mit mit exklusiven 2×2 Rundfliesen bestückt, die der Vorlage gerecht werden.  
Das Panoramadach mit exklusiver Scheibe ist abnehmbar, um an die vier Sitze zu kommen. Wobei: Sitze ist eventuell zu viel gesagt. Pro Minifigur ist eine Jumper-Plate vorgesehen. 
Am Armaturenbrett finden wir den typischen Jurassic-Park-Computer als digitalen Park-Führer, der auf der Beifahrerseite eingebaut ist. Im LEGO® Modell handelt es sich hier um einen Sticker. Schade. Im Kofferraum befindet sich Platz für das Nachtsichtgerät und die überdimensionale Taschenlampe. Das Tüpfelchen auf dem i wäre es gewesen, hätte man die Halterung der Taschenlampe abnehmen können um an die darunter platzierte Kiste mit Leuchtfackeln zu kommen.

Das zweite Vehikel baut man nur zu circa der Hälfte – es ist ja in der Erde im Schlamm eingedrückt. Daher haben wir hier kein Innenleben – nur einen gefliesten Unterboden. Dafür erkennt man aber die Front und das Heck noch sehr gut. 
Aber warum erwähne ich es dann, wenn es nur ein Haufen Schrott ist? Weil auch hier ein Filmdetail aufwartet: Im Film beißt der T-Rex in den Reifen und zieht diesen von der Felge.  
Das Wrack hat drei intakte Reifen – und bei einem ist nur eine nackte Felge am Wagen.  
Solche Details wie dieses macht das Set so liebenswert. 

Tolle Bautechnik und man beachte, dass an einem Rad nur eine Felge hängt ohne Reifen

All das steht auf einer Dioramaplatte. Mehrlagig gebaut – teils mit Aussparrungen für den zerstörten Geländewagen. Stabil, innen noppig, am Rand gefliest, verziert mit bedruckten Fliesen auf der Stirnseite. 
Schön in Erdfarben gehalten – mit einem Aufbau des zerstörten Zauns und ein bisschen angedeutetem Urwald.  
Das liest sich nun sehr kalt und öde – aber wir reden von einer 14cm tiefen und 40cm breiten gebauten Struktur, auf der man die Filmszene des Ausbruchs darstellen kann. Diese wird auch zuletzt gebaut.  In die höhe ragen die Zaunpfosten ca 16 cm wenn diese geneigt sind.
Und gerade hier versammeln sich einige Kritikpunkte. So sind die Stahldrähte des Zauns zu instabil und wackeln nur rum. Die Flora des Geheges ist zwar gegeben – aber irgendwie mager. Auf der Platte sind Vertiefungen die die Fußandrücke des T. Rex darstellen sollen.  
Aber es wartet auch mit Details auf: die kleinen Fliesen (mit Aufklebern) die einen Stromzaun ankündigen, die (ebenfalls bestickerte) Infoplatte zum Gehege, der Zaundurchbruch durch die der Saurier entkommen ist. Top. Wie im Film. 
Wenn wir schon beim Zaun sind: Trotz der Kritikpunkte steht das Zaunnpfahl-Element fest und kann in unterschiedlichen Winkel fixiert werden.  

Erde. Matsch, Platz für das zerdrückte Auto und ein demolierter Zaun. Auf diesem Bild ist auch kein einziger Print.

Dürfen wir im Matsch spielen? 

Mit Ian Malcom, Alan Grant sowie Tim und Lex Murphy bekommen wir die passende “Crew” zu dem Diorama die – wie eben erwähnt – auch exklusiv sind.  
Dies aber auch nur, weil es den Torso und die Köpfe exklusiv für dieses Set gibt. Die Beine sind Standard-Minifiguren-Teile – sogar unbedruckt. Ebenso übrigens auch die Arme und der Torso. 
Ganz schön viel Gemecker über die Figuren bis dato. Aber das musste sein, um die positiven Merkmale herauszuarbeiten. 
Der Paläontologe Alan Grant (gespielt im Film von Sam Neill) und der vermeintliche “Rockstar” (wie ihn Projektleiter des Dino-Parks John Hammond im Heli in der Einführungsszene flapsig beschreibt –der in Wirklichkeit Mathematiker und Chaos-Theoretiker ist) Ian Malcom (Jeff “Brusthaar” Goldblum) brillieren durch den “Wet Look” ihrer Hemden. Aufgrund des schweren Regens in der Nacht sind beide durchtränkt, was sich auf den Oberkörpern und im Gesicht widerspiegelt.  
Ian Malcom hat zudem den obersten Knopf seines Hemdes offen und man sieht den Anhänger, welchen er im Film auch um den Hals hat, ebenso wie sein Brusthaar. Wenn das beides nicht Kandidaten für die Minifigur des Jahres sind… 

Die Kinder Tim und Lex Murphy sind die Enkel von Hammond, welche zur Park-Testphase mit im Park sein durften. Beide haben ebenso nur Standard-Kinderbeine (unbeweglich), aber dafür ist der Rest famos: 
Beide werden im Auto vom Tyrannosaurus Rex umgeworfen und in den Matsch gedrückt. Daraus resultieren große Matschflecken am Körper und Gesicht – leider aber nicht auf der Hose.  
Eine andere Besonderheit ziert aber den Look der Kids: Beide haben je einen Arm in Dark Tan, welcher assoziieren soll, dass dieser voller Matsch ist. Tims rechter und Lex’ linker Arm sind jedoch zur Torsogrundfarbe passend und unbedruckt. 

Alan Grant, Ian Malcom, Tim Murphy, Lex Murphy. Man beachte die tollen Torso und Gesichter – und die lieblosen Beine

Set Besondere Teile 

In fast jedem Bauabschnitt waren Teile enthalten, die entweder mit einer neuen Farbe für das Bauteil daherkommen oder gar ganz neue Teile sind, die es bisweilen nur in diesem Set gibt. 
 
Da ich aber davon absehen möchte, nun in einer drögen Liste eine Vielzahl von Teilen abzuhandeln, werde ich nur ein paar Perlen hervorheben. 
Im Abschnitt “Begleitetes Bauen” sind dann pro Baugruppe alle besonderen Teile abgebildet und benannt. Und das sind nicht gerade wenige … 

Doch zurück zu den exklusiven Teilen: Im Abschnitt über das Auto habe ich über die 2×2 Rundfliesen mit Druck und der Scheibe für das Dach gesprochen – exklusiv nur in diesem Set.
Und wer nun denkt: Ach – da am Auto alles beklebt ist, kommt da nichts mehr. Doch! Die Kotflügel und 2×6 Fliesen in Lime kommen auch hier das erste Mal in dieser Farbe vor: 1×8 Plate in Oliv, Pflanzen-Oberteil in Trans Red, Polizei-Kelle in Dark Red, Rahmen mit Clips in Dark Red, Goldbarren in Dark Orange und und und…

Ich bin überrascht in fast jedem Bauabschnitt ein Teil gefunden zu haben, das es in dieser Farbe, in der es vorliegt, noch nie vorkam. Es hat Spaß gemacht diese alle raus zu suchen.

Begleitetes Bauen 

Da es ein Set mit 1212 Teilen verteilt auf 9 Baugruppen ist und es zu jedem Abschnitt spannende Dinge zu sagen gibt dachte ich mir, ich nehme Dich auf eine visuelle Reise durch den Baufortschritt mit – ein begleitetes Bauen sozusagen!

Die Anleitung 

Eine dicke Anleitung mit gefühlt so viel Gewicht wie die eigentlichen Bausteine im Karton. In 160 Bauschritte auf 220 Seiten dürfen wir das Set zusammenstecken. Toll: Viele Lifestyle-Bilder vor und nach dem Bau – und witzige Facts zu dem was man gerade gebaut hat – schmücken das Blattwerk.
Eine weitere Evolutionsstufe zu den Designer-Infos die es seit vielen Jahren gibt und den kleinen Text-Infos auf manchen Seiten einer Anleitung (man denke an die ikonischen “With 101 frogs available, this is the greatest number of frogsused in any single LEGO® set.” aus dem 10281 Bonsai der Botanical Collection) stellen die nun bebilderten Facts während des Bauens das die mit unter auch lustig gestaltet sind.

Tüte 1 

Ganz ungeniert fängt man mit der Deko an: Zuerst ist der intakte Geländewagen dran. Jedoch nur bis Oberkante Türe.
Interessante Bautechniken. So wird eine Sitzreihe aus einer 2×4 Jumper Plate, einem 1×4 Stein und 2 1×2 Käseecken gebaut. Spärlich!

Tüte 2 

Wer A sagt muss auch B sagen: Das grüne Allradmonster will fertig werden. So wird neben einem tollen Dach mit Einsicht auch ein grenzgenialer Scheibenwischer gebaut aus Joystick-Elementen die man von City-Hubschraubern kennt. Auch die Rücklichter aus einem 1×2 Trans-Stein mit einer Modifizierten 1×2 Fliese geben dem Auto einen tollen Look.
Das Dach lässt sich abnehmen – damit hatte ich nicht gerechnet. Der Bau ist kurzweilig und Kleinigkeiten heben das Set hervor: Die Mittelkonsole, die Taschenlampe, der Bullenfänger…

Tüte 3 

Huch! Nach Auto eins kommt nicht Auto zwei? Sondern ein schuppiger Zweibeiner (Ja, die Theorien gehen auseinander ob Dinosaurier in diesem Zeitalter über reptilienartige Schuppen oder über ein Gefieder verfügten – wir gehen aber einfach von der Filmvorlage aus)!
Der Körper des T. Rex ist dran. Hierbei konzentriert man sich auf eine stabile Basis die später mit Fliesen verkleidet wird. Der Schwanz besteht aus vier Elementen, alle verbunden über kleine “Ball-Joins” (Kugelgelenke, viel Reibungskraft) damit man das prähistorische Tier ausrichten kann wie man möchte.

Tüte 4 

Beine und Füße sind die alleinige Aufgabe von Bauschritt vier. Dieser hat es in sich. Sowohl was die Teile angeht als auch was die Kritik betrifft: neben neuen Farben für bestehende Teile kann man sagen, dass die Zehenglieder zwar super aussehen, der plumpe Fuß aber viel Kritik einstecken muss. Wie der Fuß einer 7m langen Echse die bis zu 27 km/h schnell laufen konnte laut Berechnungen sieht das nicht aus. Eher wie ein Fest für ein Orthopädiehaus.

Tüte 5 

Hier wird die Riesenechse fertig gebaut. Zunächst die (super coolen) Arme – und danach der Kopf. Hier kommt das rosa Element als Zunge bzw. Mundhöhle zum Einsatz. Nun wäre auch dieses Mysterium gelöst.
Er sieht aus, als habe er Überbiss während man ihn baut – aber das relativiert sich, wenn man ihn zusammen steckt.
An sich wirkt der Saurier klobig und unproportioniert – das fällt im Set aber kaum auf und ist – so denke ich zumindest – in dem Maßstab nicht anders Lösbar. WAS anders lösbar wäre, wären die Augen. Das ist einfach grausig! Kleine Sticker auf Slopes kleben – boah! Echt jetzt? Das hätten Prints sein MÜSSEN!

Der Dino im Ganzen

Tüte 6 

Mit Bauschritt sechs bekommt man gleich 2 prall gefüllte Tüten mit großen Teilen: Die Diorama-Grundplatte steht an. Wow. Was für ein Teil.
Beim Bau wächst es. Man klemmt Platten an, dann mehr Platten, und immer mehr.. 40 cm breit wird der Bau!
Es gibt noch Aussparrungen für das Autowrack sowie in der Mitte .. ach… soll ich das schon verraten was das wird….. Nein. Erst in Bauschritt 7!

Tüte 7 

Nach so vielen großen Teilen muss man mal wieder ein bisschen kleinteiliger bauen. Einen Gang runter schalten. Das macht nun diese Baugruppe mit uns: Details auf der Bodenplatte anbringen.
Die schwarzen Ränder bekommen Fliesen, es werden Wasserelemente (wir erinnern uns: es regnet!) eingefügt und alles “matschiger” gemacht. Die beiden anderen Aussparrungen in der Mitte werden zu T-Rex Fußabdrücken.

Tüte 8 

Den Dschungel im Gehege des Dinos hätt ich mir üppiger vorgestellt. Nun. Immerhin muss man die Kunststoff-Pflanzenteile nicht gießen.
Den letzten Schliff bekommt das Gehege mit einer Betonmauer und den Zaunpfosten.
Die “Stahlkabel” werden zuletzt eingehangen. Das dauert bis das so sitzt wie man möchte!

Tüte 9

Da! ich habe ihn gefunden! Den zerstörten Geländewagen. In Tüte 9 bekommt auch er seinen Auftritt und wird auf dem Set platziert.
Ungewöhnliche Bautechnik – so hab ich noch kein LEGO Fahrzeug gebaut. Ok, muss ja auch nicht fahren. Es werden drei Elemente gebaut die mit Clips verbunden werden.
Highlight das Detail mit dem Rad, auf dem der Reifen fehlt! Wer den Film gesehen hat, weiß was hier referenziert wird.
Toll sind die beiden bedruckten Fliesen mit dem Logo und Zitat.

Fazit 

Man kann klar sagen: Es gibt offensichtliche Schwachstellen als. Punkt. 
Von den Minifiguren, deren Hosen nicht bedruckt sind (was bei dem Set Sinn gemacht hätte) über die klobigen Füße des T. Rex bis hin zu den labbrigen Drähten des Geheges oder die unpassenden Farben am Dino. 
Darüber kann man sich aufregen.  
Ebenso wie über die Tatsache, dass drei oder vier Grünteile nicht geschadet hätten, um das Dino-Gehege lebendiger zu machen. 

Es gibt aber so viele Dinge, die das Set (und wir haben noch im Hinterkopf, dass das Set 99,99 Euro für 1212 Teile gekostet hat) wirklich liebenswert macht. 
Angefangen von den drei Teilen auf der Rückseite, die für die Ziege im Gehege waren, bis zu dem einen einzigen Felgenteil, an der das Gummi fehlt.  
Da man beim Bau auch noch regelmäßig mit Fakten zu dem Set oder der Filmszene versorgt wird kommt beim Bauen nie Langeweile auf. Im Gegenteil: Es prägt sich ein Dauer-Lächeln im Gesicht ein. Nach dem Bau eines Abschnitts sagt man sich nicht “Gut für heute”, sondern: “Der eine noch!” Und ratzfatz ist das Set in voller Gänze auf dem heimischen Tisch aufgebaut. 

Opulente Größe, schöne Anordnung der Elemente und viel Bauspaß. Was will man mehr? Für jeden, der mit Jurassic Park etwas anfangen kann – ein Muss.  
Als Kind, das in den 90ern groß geworden ist und den Film geliebt hat (der heute noch immer fantastisch und sehenswert ist!) führt kein Weg daran vorbei. 
Natürlich hätte man es 30 Euro teurer machen können, um Fehler auszumerzen wie überall Prints einzusetzen oder auch ein bisschen mehr Grünzeugs anbringen – dann wäre aber die 100-Euro-Hemmschwelle überschritten. 
Zu dem Preis – mit dem, was man bekommt – finde ich das Set sehr gelungen. 

Etwas Vergleichbares im Diorama-Stil gab es bis dato bei LEGO® nur von Star Wars – obwohl wir den Dino schon in Größer mit anderem „Zubehör“ hatten – jedoch nicht so hübsch dargestellt (Zum Beispiel LEGO® 75936 “Jurassic World Jurassic Park: T. Rex’ Verwüstung” oder die LEGO® 75933 “T-Rex Transport”) – Dieses Set ist was Besonderes.  
Eine ikonische Film-Szene eines Klassikers, der das Kino revolutioniert hat.
Und ja, der Dinosaurier ist keineswegs auch nur vergleichbar mit dem aus der 75936 (T. Rex’ Verwüstung) – aber es ist auch signifikant kleiner und im Grundgedanken ein anderes Set. Wäre keine Diorama-Platte mit bei müsste es sich mit dem “großen Bruder” messen – so sehe ich es als das an, was es ist. Etwas neues in dem Kosmos – und mit freudiger Erwartung auf noch mehr Umsetzungen in diesem Stil und Preisklasse.

Was haltet ihr von dem Set? Schreibt es in die Kommentare. Welches Fim-Diorama könnte man noch umsetzen? Was von Indiana Jones? Etwas von E.T.?  
Lasst es uns wissen! 

Und wenn ich euch nun mit meinem Fazit doch überzeugt haben sollte, so könnt ihr das Set exklusiv bei LEGO in den Stores und auf LEGO.com kaufen!
Zum 76956 T. Rex Ausbruch auf LEGO.com >>

Review in Videoform

Wer sich das Unboxing und Review von mir gerne in Bewegtbild ansehen möchte kann dies hier tun:

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8 thoughts on “Das Leben findet einen Weg: Review zum LEGO® 76956 Ausbruch des T. Rex

  • 28. April 2022 um 16:05
    Permalink

    Nettes Review!

    Aber jeder Spielwareninvestor stellt sich sicherlich noch die Frage “invest” oder “no invest” ?!?

    Grüße

  • 28. April 2022 um 17:12
    Permalink

    @Mike: Das ist ja ganz klar als Casual Review deklariert- da bleiben solche Investment Ideen immer außen vor. Fantastisches Review! Zu Beginn malst Du ja regelrecht Bilder im Kopf. Sehr schönes Set, mir gefällt einfach alles daran- bis auf der Fuß vom T-Rex. Ich rechne damit, dass es in ein paar Monaten evtl. noch bei Alternate oder Smyths auftaucht. Mit 20% Rabatt oder bei einer guten GWP Aktion auch ein gutes Investment.

  • 28. April 2022 um 17:19
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    Ein E.T. Diorama fände ich fantastisch! Die Fahrrad-Flug Scene vor einem Vollmond. Halte ich auch für nicht unrealistisch. Ghostbusters im Kampf mit dem Marshmallow-Mann…

  • 28. April 2022 um 21:33
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    Wow Kevin, ein echt krasses Review! Das Set ist heute auch bei mir angekommen, dein Review trägt dazu bei, das Set sehr sehr bald aufzubauen. MACH WEITER SO!

    Beste Grüße aus Hessen
    Micha

  • 28. April 2022 um 23:15
    Permalink

    Wow! Kann mich nicht erinnern, schon mal so ein ausführliches Review gelesen zu haben! Fantastisch, mit wie viel Liebe zum Detail du diesen Artikel geschrieben hast. Danke dafür!

  • 29. April 2022 um 7:34
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    Wer viel baut kann viel Artikel schreiben 😉
    Danke Thomas 🙂

  • 29. April 2022 um 7:35
    Permalink

    Ghostbusters…. jaaaa! Super Idee!

  • 30. April 2022 um 9:57
    Permalink

    Fand die Idee am Anfang auch Klasse, aber da hier schon Gina (so wurde der T.-/Rex bei uns hier (Rex=König, Regina= Königin, denn es gibt im Park nur Weibchen, wir haben unter den Rock geschaut) rumstehen und das ist einfach nen deutlich mächtigerer Brickbuild Saurier. Das könnte auch dem Invest schaden, wenn in 10 Jahren einer danach schaut. Oder auch nicht, wenn die sich parallel entwickeln und für viele die Verwüstung dann doch zu teuer kommt. Aber vielleicht haben auch schon die Verwüstung zu viele Sealed zurückgelegt, während das hier am Ende dann vielfach doch eher gebraucht angeboten wird. Viel Spaß beim Gambeln…

    Achja wir wohl wegen ersten Grund wohl ausgelassen. Wobei ich auch bei Dioramen immer zweigeteilt bin, hübsches Szenario zum hinstellen, aber am Ende gehen immer viele Steine immer für Hintergrund drauf. Fand schon das Tor bei der Verwüstung eher mittel. Aber ja, einfach nackt nen Dino hinstellen, gibt wohl keinen Kontext für die Lizenz

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