#MdW (57): Schumi

Ich konnte mich noch nie für die Formel 1 begeistern. Dabei gab es eine Zeit, in der ein deutscher Rennfahrer geradezu übermächtig die Formel 1 dominierte und wir doch alle froh waren, dass wir unseren Schumi hatten. Viele meiner Klassenkameraden konnten sich in den 90ern für diesen Sport begeistern, trugen sogar Kleidung von Ferrari. Und ich erinnere mich daran, dass auch meine Eltern häufig den Fernseher über Stunden laufen hatten und dabei zuschauten, wie Autos Runde um Runde im Kreis fuhren. Der stets gut gekleidete Kai Ebel ist mir ebenso im Gedächtnis geblieben wie Florian König und Niki Lauda.

Unsere heutige Minifigur der Woche (#MdW) entstammt einer Serie, die in ihrem Ursprung aber gar nicht auf einer realen Rennserie basiert, sondern auf einem Videospiel, das uns in fremde Galaxien entführte. Stellt sich also die Frage, was Michael Schumacher mit Außerirdischen zu tun hat. Fangen wir doch mit einigen Fakten zur Person an.

Michael Schumacher

Michael Schumacher (Quelle: autozeitung.de)

Michael Schumacher ist ein ehemaliger deutscher Rennfahrer, der am 3. Januar 1969 in Hürth geboren wurde. Schumacher startete von 1991 bis 2006 sowie von 2010 bis 2012 bei insgesamt 307 Großen Preisen der Formel-1-Weltmeisterschaft. Er hält die Rekorde von 7 Weltmeistertiteln, zusammen mit Lewis Hamilton (seit 2020), und 77 schnellsten Rennrunden. Sein Bestwert von 68 Pole-Positions wurde beim Großen Preis von Italien 2017 von Hamilton überboten. Auch bei den Podestplatzierungen ist Hamilton seit dem Großen Preis von Spanien 2020 neuer Spitzenreiter. Die Rekordzahl von 91 Siegen übertraf Hamilton beim Großen Preis von Portugal 2020.

Nachdem Schumacher 1990 und 1991 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft aktiv gewesen war, debütierte er 1991 beim Großen Preis von Belgien für Jordan in der Formel 1. Zum nächsten Rennen wechselte er zu Benetton, wo er bis 1995 blieb. In seiner Zeit bei Benetton gewann Schumacher 1992 in Belgien seinen ersten Grand Prix und wurde 1994 und 1995 Formel-1-Weltmeister. 1996 wechselte er zu Ferrari, wo er bis 2006 aktiv war. Schumacher gewann von 2000 bis 2004 fünfmal in Folge die Weltmeisterschaft. Nach einer mehrjährigen Pause kehrte er 2010 für drei Jahre zu Mercedes in die Formel 1 zurück. Er erzielte noch einmal einen Podestplatz, seine beste Gesamtplatzierung in diesen drei Jahren war der achte Rang 2011.

Im Dezember 2013 zog sich Schumacher bei einem Skiunfall schwere Kopfverletzungen zu. Seitdem befindet er sich in medizinischer Rehabilitation. Offizielle Informationen über seinen derzeitigen Gesundheitszustand gibt es nicht.

LEGO Racers

LEGO Racers (Quelle: lego-spiele.fandom.com)

LEGO Racers ist ein Rennspiel des Entwicklers High Voltage Software, das von LEGO Media veröffentlicht wurde und 1999 erstmals für den PC erschien. Kurz darauf folgte eine Version für den Nintendo 64 und 2000 eine Version für die Playstation. Im gleichen Jahr erschien außerdem eine Version für den GameBoy Color. Das Spiel kann mit der Tastatur oder einem Gamepad gesteuert werden. Es geht in erster Linie darum, auf verschiedenen Strecken Rennen mit selbst gebauten Fahrzeugen zu fahren, um am Ende den Gewinner der galaktischen Meisterschaft Rocket Racer zu besiegen.

2001 erschien der Nachfolger LEGO Racers 2, welches von ATD entwickelt und von LEGO Software für den PC, die PlayStation 2 und den GameBoy Advance veröffentlicht wurde. Die Rennen finden in fünf verschiedenen Welten statt: Sandy Bay, Dino Island, Mars, Arctic und Xalax. In der zuletzt genannten Welt Xalax wird das Finale der galaktischen Meisterschaft ausgetragen. Xalax liegt in einem unbekannten Sonnensystem des Universums und besteht überwiegend aus felsigen Landschaften, die dem Mars ähneln.

Xalax (Quelle: lego-spiele.fandom.com)

Basierend auf dieser finalen Welt erschienen 2001 die ersten Sets in der LEGO Racers Reihe. Dabei handelte es sich weniger um Konstruktionsspielzeug, sondern vielmehr um Sets mit kleinen Rennwagen. Diese Sets enthielten zudem eine Startrampe, die gleichzeitig zur Aufbewahrung der Fahrzeuge diente. Neben Figuren mit klassischen Minifigurenköpfen und dem Nesquik Hasen (kein Scherz) saßen vorrangig außerirdisch anmutende Wesen in den Fahrzeugen. Die Fahrzeuge wurden später auch mit einem Pullback Motor ausgestattet.

Ghost (4578) von 2001 (Quelle: brickset.com)

Über die Jahre entwickelte sich das Thema von Xalax weg und entsprach mehr und mehr dem Stil anderer LEGO Produkte. Die Reihe umfasste fortan auch lizenzierte Modelle von echten Hochgeschwindigkeitsautos wie beispielsweise einem Lamborghini Gallardo oder einem Ferrari FXX. Die Sets wurden auch signifikant größer und variierten stark hinsichtlich ihres Maßstabs, der Teileanzahl und des Preises. Das größte Set in dieser Serie war der Williams F1 Team Racer (8461) von 2002 mit 1484 Teilen.

Williams F1 Team Racer (8461) von 2002 (Quelle: brickset.com)

Die Produktlinie wurde 2013 nach 12 Jahren eingestellt. Mit LEGO Speed ​​Champions wurde 2015 aber ein gedanklicher Nachfolger präsentiert.

Die Minifigur

Mit den lizensierten Sets hielten auch einige real existierende Rennfahrer Einzug in die Racers Serie. Einer davon war Michael Schumacher. Die entsprechende Minifigur erschien erstmals 2004 in dem Set M. Schumacher & R. Barrichello (8389). Die Designer der Verpackung scheinen aber keine große Formel 1 Fans gewesen zu sein. Anders kann ich mir den Schreibfehler jedenfalls nicht erklären.

M. Schumacher & R. Barrichello (8389) von 2004 (Quelle: brickset.com)

Die Minifigur von Schumi erschien zudem noch in zwei weiteren Sets, zum einen 2006 in dem Set Ferrari Finish Line (8672) und 2007 in dem Set Ferrari 248 F1 Team (8144). Schauen wir uns die Minifigur genauer an, fällt sofort etwas auf: Der rote Torso ist beidseitig beklebt! Auf der Vorderseite des Rennanzugs sehen wir das Ferrari-Logo, sowie Logos der Marken Shell und Vodafone. Darunter sehen wir die deutsche Flagge und den Namen M. Schumacher. Auf der Rückseite sehen wir erneut die Logos der beiden genannten Sponsoren. Die Sticker machen den Torso mit den weißen Handschuhen exklusiv. Der Kopf mit dem Haaransatz und dem angedeuteten Lächeln ist ebenfalls exklusiv, ebenso der Helm mit den Sternen. Eine neue Minifigur kostet bei BrickLink aktuell um die 9 Euro, eine gebrauchte gibt es schon für 4 Euro.

Habt ihr die Computerspiele gespielt? Oder besitzt ihr noch Sets aus der Reihe? Seid ihr Formel 1 Fans und wünscht ihr euch wieder Sets mit prominenten Rennfahrern? Schreibt es in die Kommentare!

2 thoughts on “#MdW (57): Schumi

  • 2. August 2021 um 20:33
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    Toller Artikel, der Minifigure Monday ist stets ein Highlight am Wochenanfang 😀

    Hatte mir das Set vor einiger Zeit mal im Neuzustand gegönnt, da ich Schumi als Ikone des Motorsports unbedingt in der Minifigurensammlung sehen wollte. Dass der Name von Barrichello falsch geschrieben wurde ist mir dabei gar nicht aufgefallen 🙈 Später fanden seine seine Kollegen Massa und Raikkonen aus Set 8168 Einzug in die Sammlung. Sehr schade allerdings, dass auch hier auf Torsoprints verzichtet wurde.

    Ich würde mich über weitere Rennpromis freuen, z.B. Hamilton oder Verstappen mit ihren Fahrzeugen in der Speed Champions Reihe.

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  • 3. August 2021 um 8:12
    Permalink

    Wie immer ein fabelhafter Artikel mit vielen schönen Hintergrundinformationen. Es ist das erste Mal, dass ich von der Existenz einer hier genannten Minifigur bisher nichts wusste. Hab also direkt doppelt was gelernt. Begehrlichkeiten weckt die Figur bei mir zum Glück nicht, da ich mit Motorsport so gar nichts am Hut habe.

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