Review: LEGO Minecraft 21186 Der Eispalast

Es gab verschiedene Gründe, die mich motiviert haben, dieses Set einmal genauer zu betrachten. Schon seit langer Zeit fasziniert mich das Konzept der Minecraft-Reihe. Eine eckige Welt, die aus eckigen Steinen gebaut wird – klingt nach einer perfekten Verbindung. Außerdem stehen Burgen aktuell besonders im Fokus der Aufmerksamkeit. Die große 10305 Ritterburg ist phantastisch, aber leider auch sehr teuer und für viele daher keine Option. Hinzu kommt, dass mich das hier zu betrachtende Set schlicht und ergreifend angesprochen hat, als ich es im Regal gesehen und kurze Zeit später in den Händen gehalten habe.

Ich muss an dieser Stelle jedoch erwähnen, dass ich überhaupt keine Vorkenntnisse im Bereich des Computerspiels Minecraft habe. Ich kenne weder die Charaktere noch die Story, sodass ich das Set hier zunächst ganz puristisch als LEGO-Bauwerk betrachten muss. Neben dieser Review, die als Blogbeitrag erscheint, möchte ich jedoch auch ein neues Format ausprobieren und mich in einem Podcast über dieses Set mit Kevin a.k.a. Profinerd austauschen. Wir sind wir sind sehr gespannt darauf zu erfahren, was ihr von dieser Art der Besprechung haltet. Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

Eine UVP von 49,99€ und ein durchschnittlicher Verkaufspreis von circa 30€ erscheinen auf den ersten Blick sehr fair für ein Set, das sehr viele Basissteine und Plates in interessanten Farben bereithält. Sechs Minifiguren in dieser Preisklasse sind lobend zu erwähnen. Zahlt man den Listenpreis, so erhält man bei 499 Teilen einen Teilepreis von circa 0,10€. Bei einem Ladenpreis von 30€ wären es 0,06€. In der Theorie hat mich das nicht abgeschreckt mit Blick auf die Art der Teile.

Im Hinblick auf den Bauspaß kann ich weder Positives noch Negatives berichten. die Bautechniken sind unaufgeregt und nahezu für jede Altersgruppe leicht zu vollziehen. Die Vorstellung, an einer Burg zu arbeiten, weckt zwar Kindheitsphantasien. Dadurch, dass ich mich in dieser Minecraft-Welt aber überhaupt nicht auskenne, konnte Ich keinerlei Vorstellungen dafür entwickeln, wer dort gegen wen kämpft, beziehungsweise was dort verteidigt oder repräsentiert wird. Natürlich macht es immer Spaß, ein Gebäude aus Basissteinen zu errichten, doch muss ich leider konstatieren, dass ich mich nicht daran erinnern kann, wann ich letztmalig so wenig Emotionen beim Bauen empfunden habe.

Die Idee von einer winterlichen Burg empfinde ich nach wie vor als interessant. Sofort musste ich daran denken, wie es wohl wäre, die große Ritterburg 10305 in eine Winterlandschaft einzubetten. Doch so schön die Grundidee auch ist, weder der Bau noch das fertige Set konnte meine Erwartungshaltung befriedigen.

Es soll nicht polemisch klingen, aber letztlich handelt es sich hier um einen halbseitig umbauten Thron, welcher sich in der Mitte des Burginneren befindet. „Palast“ ist hier wirklich ein unangebrachter Begriff. Wenn ich mir vorstelle, dieses Set für einen Preis von 20€ erwerben zu können, müsste man wahrscheinlich alleine aufgrund der vielen brauchbaren Basissteine zuschlagen. Für Teilehändler und Moccer ist dieses Set mit hohen Rabatten also durchaus nicht uninteressant. Für Investoren, die sich auf Sets spezialisiert haben, kann ich diese Burg leider nicht empfehlen. Die Fantasie von Kindern und die Begeisterungsfähigkeit von Minecraft- Spielern möchte ich an dieser Stelle nicht unterschätzen, aber eine echte Empfehlung kann ich auch hier nicht aussprechen.

Es stellt sich die Frage, ob der hier ausgebliebene Effekt ein typisches Problem dieser Themenreihe darstellt oder ob ich einfach nur das falsche Set ausgewählt habe. Schon seit Längerem hatte ich vor, die Creeper-Mine aufzubauen, davor schrecke ich momentan allerdings zurück. Nach wie vor begeistern mich Minecraft-Neuerscheinungen, aber ich werde erst dann in dieser Thematik weiterbauen, wenn ich das Spiel gespielt habe und vielleicht eine gewisse Begeisterung entwickeln konnte.

Mit diesen Gedanken und Eindrücken sowie einem leider ernüchternden Fazit werde ich in das Gespräch mit Kevin gehen und vielleicht gelingt es ihm ja, mir eine neue Perspektive zu eröffnen oder zumindest die Hintergründe zu erklären. Vielleicht ist diese scheinbar unglückliche Ausgangssituation sogar die beste Grundlage, um konstruktiv-kritisch in diese Besprechung zu gehen. Alle Leserinnen und Leser sind natürlich herzlich dazu eingeladen, ihre Eindrücke zu dieser Themenwelt und zu diesem Set zu äußern und sich so an der Diskussion zu beteiligen.